20 August 2009

der lokomotiven-atem

liebe freunde von urgesteinen der rockgeschichte,
ich hatte mal wieder das vergnügen ein legende live auf der bühne zu bewundern: jethro tull gab sich im kraftwerk in rottweil die ehre. was für ein name ist das denn jethro?
wer bitte kommt auf die wahnwitzige idee, sein kind jethro zu nennen? ich hab wirklich immer geglaubt, der mann mit der querflöte sei eben dieser jethro tull, isser aber gar nich! in echt heißt der nämlich ian anderson, hat aber nix mit dem märchenonkel hans-christian zu tun, der dänische autor schreibt sich nämlich ganz "andersEn". so genug des geschichtenerzählens. wobei: der bandname tatsächlich auf einen typen zurückzuführen ist, der jethro tull hieß. und der war im 18. jahrhundert ein britischer landwirt, der unter anderem ein Buch über die Ackerbewirtschaftung mit Pferdekraft schrieb und die Sämaschine erfand. spannend oder?!
also, lange rede kurzer sinn: jethro tull mit leadsänger, querflötist, gitarrist, mandolinist und mundharmonkaspieler ian anderson an der spitze gibt es seit nunmehr 42 jahren und der knabe springt immernoch auf der bühne rum, als gäbs kein morgen mehr.

tja, musik hält halt jung. fast zwei stunden ging es ab und ich durfte endlich mal live erleben, was ich schon als 7-jähriger bub hören durfte, allerdings nur von den schallplatten meines bruders. ich war zugegebenermassen beeindruckt von der technischen perfektion der musiker, aber auch von der musik selbst. die kompositionensind bemerkenswert: keine o8/15 stücke sondern geprägt von extremer dynamik, häufigen takt- und tonartwechseln, synkopen und offbeats. und jethro tull ist wohl die einzige band, die eine querflöte als tragendes rockinstrument einsetzt und es damit schafft ihren progressiven rock -manchmal sogar mit hardrock-anleihen- mit folk, blues und klassischen elemneten zu vereinen.
und dann war da noch die vorband: saori jo. schon im mai durfte ich diese französische formation als support-act von saga sehen. saori jo ist ein fräulein am piano das mit ihrem gitarristen miguel ruiz einen grandiosen mix aus pop-rock-swing-classic-blues-jazz-soul präsentiert.

und das auf so eine charmante weise, dass man ihr regelrecht verfallen muss. es ist schwer zu beschreiben und am besten man hört sich HIER einfach mal ein paar proben an. ich mag besonders ihre stimme, die mich an regina spektor oder tori amos erinnert; ein bisschen auch an die spanische formation mecano. während ihres leider viel zu kurzen auftritts bat sie dann jede menge Gastmusiker zu sich auf die bühne, so dass eigentlich fast jedes lied von einem oder mehreren mitgliedern von jethro tull begleitet wurde.

es macht jedenfalls riesigen spass sie zu hören. im september soll ein album von ihr erscheinen, angekündigt als saori jo feat. jethro tull. da bin ich gespannt drauf.

so far, so good. hold the ears stipe!
the krac

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