28 August 2009

weltfleischherrschaft

freunde der herzhaft gepflegten mittagspause,
die letzte mittagspause vor dem wochenende. man verspürt ein nicht ganz unerhebliches hungergefühl und es drängt einen zur nahrungsaufnahme. es sollte nochmal was ganz besonders gutes sein, was ich mir einverleiben wollte. am besten mit viel fleisch. und herzhaft sollte es sein. und satt werden will man auch. ein glück ist der lokale lebensmitteldealer grad mal ums eck, so dass man sich doch auch mal spontan auf den weg machen kann um sich sein vesper ladenfrisch zu besorgen. hier besteht allerdings die gefahr der reizüberflutung. aber egal, heute sollte es halt so sein. da ich ja schon eine recht klare vorstellung hatte, was es denn sein sollte, führte mein weg schnurstracks in die fleisch- und wurstwarenabteilung. nach dem kurzen überblick-verschaffen griff ich beherzt zu einer packung schweizer wurstsalat. sehr gut: zusätzlich zur fleischeslust kam also auch noch die portion käse dazu.
jetzt aber schnell zum mittagstisch und ran an den speck. da fiel mein blick etwas genauer auf die verpackung. nicht nur, dass man im internet kaum noch einen schritt ohne diesen giganten machen kann und schon fast abhängig von ihm ist. nein, jetzt verfolgen sie einen auch noch in der mittagspause und versuchen sogar die welt-fleischherrschaft an sich zu reißen.

aber eins muss man ihnen lassen: es hat verdammt lecker geschmeckt. in diesem sinne: gugel, weiter so!

so far, so good. hold the ears stipe!
the krac

20 August 2009

der lokomotiven-atem

liebe freunde von urgesteinen der rockgeschichte,
ich hatte mal wieder das vergnügen ein legende live auf der bühne zu bewundern: jethro tull gab sich im kraftwerk in rottweil die ehre. was für ein name ist das denn jethro?
wer bitte kommt auf die wahnwitzige idee, sein kind jethro zu nennen? ich hab wirklich immer geglaubt, der mann mit der querflöte sei eben dieser jethro tull, isser aber gar nich! in echt heißt der nämlich ian anderson, hat aber nix mit dem märchenonkel hans-christian zu tun, der dänische autor schreibt sich nämlich ganz "andersEn". so genug des geschichtenerzählens. wobei: der bandname tatsächlich auf einen typen zurückzuführen ist, der jethro tull hieß. und der war im 18. jahrhundert ein britischer landwirt, der unter anderem ein Buch über die Ackerbewirtschaftung mit Pferdekraft schrieb und die Sämaschine erfand. spannend oder?!
also, lange rede kurzer sinn: jethro tull mit leadsänger, querflötist, gitarrist, mandolinist und mundharmonkaspieler ian anderson an der spitze gibt es seit nunmehr 42 jahren und der knabe springt immernoch auf der bühne rum, als gäbs kein morgen mehr.

tja, musik hält halt jung. fast zwei stunden ging es ab und ich durfte endlich mal live erleben, was ich schon als 7-jähriger bub hören durfte, allerdings nur von den schallplatten meines bruders. ich war zugegebenermassen beeindruckt von der technischen perfektion der musiker, aber auch von der musik selbst. die kompositionensind bemerkenswert: keine o8/15 stücke sondern geprägt von extremer dynamik, häufigen takt- und tonartwechseln, synkopen und offbeats. und jethro tull ist wohl die einzige band, die eine querflöte als tragendes rockinstrument einsetzt und es damit schafft ihren progressiven rock -manchmal sogar mit hardrock-anleihen- mit folk, blues und klassischen elemneten zu vereinen.
und dann war da noch die vorband: saori jo. schon im mai durfte ich diese französische formation als support-act von saga sehen. saori jo ist ein fräulein am piano das mit ihrem gitarristen miguel ruiz einen grandiosen mix aus pop-rock-swing-classic-blues-jazz-soul präsentiert.

und das auf so eine charmante weise, dass man ihr regelrecht verfallen muss. es ist schwer zu beschreiben und am besten man hört sich HIER einfach mal ein paar proben an. ich mag besonders ihre stimme, die mich an regina spektor oder tori amos erinnert; ein bisschen auch an die spanische formation mecano. während ihres leider viel zu kurzen auftritts bat sie dann jede menge Gastmusiker zu sich auf die bühne, so dass eigentlich fast jedes lied von einem oder mehreren mitgliedern von jethro tull begleitet wurde.

es macht jedenfalls riesigen spass sie zu hören. im september soll ein album von ihr erscheinen, angekündigt als saori jo feat. jethro tull. da bin ich gespannt drauf.

so far, so good. hold the ears stipe!
the krac

04 August 2009

ja, wo laufen sie denn???

freunde der inoffiziellen multi-disziplin-sport-veranstaltungen,
da bin ich es mal wieder etwas blauäugig angegangen. nun, mir war klar, dass ich beim legendären holzgerlinger eisenmenschen nicht mit siegesabsichten an den start ging, aber dass ich mich dermaßen schlagen lassen musste, hätte ich dann doch nicht gedacht. zugegeben, meine mentale vorbereitung und das irritierende outfit haben dann doch nicht ausgereicht um auch nur einen platz gut zu machen, aber was solls. der letzte hat zwar keinen blumentopf, aber immerhin ein piccolöchen und einen original seitenbacher energie-bomben-riegel bekommen: lecker, lecker... lecker, lecker, lecker, lecker, lecker (stimmt das jetzt, oder ist das ein lecker zu viel?) egal.nun, ich dachte ja, das schwimmen wäre für mich die schwierigste disziplin, da ich nicht genau weiß, wann ich das letzte mal 500 meter am stück geschwommen bin. war auch nicht ganz so einfach, aber ich hab's geschafft.es folgte die rutschpartie.verzeihung, hier die wirkliche blue-tube. ich glaube, hier habe ich am meisten zeit verloren, weil mein muskelbepackter männerkörper einfach die röhre verstopft hat.
nun dachte ich, das radfahren bringt mich um, da ich den fatalen anfängerfehler gemacht habe, meinen drahtesel vor dem wettkampf nicht nochmal auf volle funktionstüchtigkeit überprüft zu haben. wenigstens die reifen hätte ich ja nochmal aufpumpen können.
das laufen wird easy, davon war ich überzeugt, doch da hatte ich nicht bedacht, dass ich die zwei schwierigsten disziplinen - nämlich schwimmen und radfahren - schon hinter mir hatte, und mein körper eigentlich gerne ne kurze pause gehabt hätte, was letztendlich auch diesen abschnitt zum schwierigsten machte. genau genommen hatte ich also nur schwierigste disziplinen.

in der zwischenzeit weit von allen übrigen teilnehmern abgeschlagen, bin ich also losgelaufen. die richtungsmarkierungen waren in der zwischenzeit von den fiesen kontrahenten verwischt und von der mittlerweile brachial bruzelnden sonne weggebrannt worden. ein netter teilnehmer, der mir im wald beim auslaufen(!) entgegen kam, bot sich mir als scout an und sagte: "komm, ich lauf einfach nochmal mit dir mit." war ja nett von ihm, weil ich so wenigstens etwas unterhaltung auf den letzten kilometern hatte.
wie auch immer, ich hab mich durchgeschlagen und seh die ganze sache ja sowieso mehr als spass, denn als kampf. obwohl ich schon sagen muss, dass ich den streckenverlauf äußerst anspruchsvoll fand. aber nun weiß ich ja worauf ich mich eingelassen habe und wo es lang geht, so dass es beim nächsten mal nur besser werden kann.

so far, so good. hold the ears stipe!
the krac